Jörg Schäfer (Novakraft.com.py) – Strom-Probleme beim Bitcoin-Mining in Paraguay

Der in der Schweiz lebende Kölner Jörg Heinrich Schäfer (58, gelernter Energieanlagen-Elektriker), der etliche Jahre als Versicherungsvertreter in Weinstadt Großheppach bei Stuttgart wirkte, preist Paraguay auf Instagram als Bitcoin Schürfing Oase insbesondere wegen billigen Wasserkraftstroms an. Doch es gibt Strom- und andere Probleme wegen vieler illegaler Miner.

Das Wichtigste in Kürze:

► Paraguay leidet unter Stromklau von illegalen Minern, so dass es häufig zu Stromausfällen kommt.

► Aufgrund der Probleme mit illegalen Mining-Aktivitäten erwägt Paraguay, die Genehmigungen für Kryptowährungs-Mining auszusetzen.

Jörg Schäfer über Paraguay als Mining-Paradies

Als selbsternannter Señor Green vermittelt Jörg Schäfer in Webinaren auf Freigeist-Kongress.com und über die Plattform Novakraft.com.py Jahrespakete für ein Bitcoin Mining, auch Green Mining genannt, in einem Maschinen-Park in Paraguay an Einzel-Schürfer für 9.064 Euro an.

Die Mining-Farm befindet sich nach eigenen Angaben auf YouTube in einer ehemaligen Farbenfabrik inmitten von Asunción, der Hauptstadt von Paraguay.

Der aus Köln stammende Jörg Schäfer (58) aus Meierskappel in der Schweiz vermittelt für rund 9.000 Euro Jahrespakete zum Bitcoin Schürfen oder Green Mining in Paraguay wegen billigen Stroms aus Wasserkraft – doch Paraguay hat Stromprobleme wegen vieler illegaler Miner © Pressefoto-Download seiner Treecycle AG (vormals bis November 2024 Global TREE Project AG, kurz GTP AG) aus Hünenberg in der Schweiz
Der aus Köln stammende Jörg Schäfer (58) aus Meierskappel in der Schweiz vermittelt für rund 9.000 Euro Jahrespakete zum Bitcoin Schürfen oder Green Mining in Paraguay wegen billigen Stroms aus Wasserkraft – doch Paraguay hat Stromprobleme wegen vieler illegaler Miner © Pressefoto-Download seiner Treecycle AG (vormals bis November 2024 Global TREE Project AG, kurz GTP AG) aus Hünenberg in der Schweiz

Der aus Köln stammende Jörg Schäfer (58) aus Meierskappel in der Schweiz vermittelt für rund 9.000 Euro Jahrespakete zum Bitcoin Schürfen oder Green Mining in Paraguay wegen billigen Stroms aus Wasserkraft – doch Paraguay hat Stromprobleme wegen vieler illegaler Miner © Pressefoto-Download seiner Treecycle AG (vormals bis November 2024 Global TREE Project AG, kurz GTP AG) aus Hünenberg in der Schweiz

In einer Pressemitteilung der Treecycle AG vom 26. September 2024 lässt Jörg Schäfer verkünden: „Paraguay ist das Land mit der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft in Südamerika. Es deckt seinen Primärenergieverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien: grüner Strom aus seinen drei Wasserkraftwerken. Die Deutsch-Paraguayische Industrie- und Handelskammer prognostiziert ein jährliches Wachstum erneuerbarer Energien von über 10 Prozent. Durch seinen Überfluss an Wasser und ungenutztem Strom ist Paraguay in mehrfacher Hinsicht sehr interessant für Investoren aus aller Welt.“

Der Hosting-Preis für eine Kilowattstunde Strom liegt laut Schäfers Mining-Angebot bei 0,084 Euro, also unter einem Cent/kWh.

Doch es gibt Probleme beim Bitcoin-Mining in Paraguay.

​Trotz der niedrigen Energiepreise in Paraguay gibt es beim Bitcoin-Mining erhebliche negative Erfahrungen und Risiken:​

1. Lärmbelästigung und Gesundheitsprobleme: In Städten wie Villarrica verursachen Bitcoin-Mining-Farmen durch den Einsatz industrieller Lüfter erhebliche Lärmbelästigungen. Bewohner berichten von Schlafstörungen, Ohrgeräuschen und sogar Panikattacken aufgrund des konstanten Lärms, wie die The Paraguay Post im Februar 2025 berichtete.

2. Illegaler Stromverbrauch und Netzinstabilität: Es gibt zahlreiche Fälle von illegalen Mining-Operationen, die ohne Genehmigung an das Stromnetz angeschlossen sind. Diese verursachen erhebliche finanzielle Verluste für den staatlichen Energieversorger ANDE und führen zu Instabilitäten im Stromnetz, was zu häufigen Stromausfällen führt, wie das Fachmagazin CoinGeek im Dezember 2024 warnte.

3. Regulatorische Unsicherheiten: Aufgrund der Probleme mit illegalen Mining-Aktivitäten erwägt Paraguay, die Genehmigungen für Kryptowährungs-Mining vorübergehend für 180 Tage auszusetzen. Dieses regulatorische Umfeld schafft Unsicherheiten für Investoren und Betreiber.

4. Umweltbelastung: Bitcoin-Mining verbraucht erhebliche Mengen an Energie, was zu erhöhten CO₂-Emissionen führt. Obwohl Paraguay über Wasserkraft verfügt, kann die hohe Energienachfrage des Minings die Umweltbelastung erhöhen, insbesondere wenn zusätzliche Energiequellen genutzt werden müssen. ​

5. Wirtschaftliche Auswirkungen: Obwohl Mining-Aktivitäten Einnahmen generieren können, besteht das Risiko, dass der hohe Energieverbrauch die Kapazitäten des nationalen Stromnetzes überlastet. Dies könnte zu Engpässen für andere Industrien und Verbraucher führen, was die wirtschaftliche Stabilität beeinträchtigen könnte. ​

Diese Faktoren machen deutlich, dass trotz günstiger Energiepreise erhebliche Herausforderungen und Risiken mit dem Bitcoin-Mining in Paraguay verbunden sind.

Hinzu kommt:

Schlechte Referenz von Vermittler Jörg Schäfer: Jäderberg & Cie.

Noch im Frühjahr 2024 brüstete sich Jörg Schäfer in einem Prospekt für Tree Token, die einen Gewinnanspruch auf Eukalyptusbäume in Paraguay digital verbriefen: „In den letzten fünf Jahren konzentrierte sich Jörg Schäfer auf groß angelegte Aufforstungsprojekte, darunter das Projekt Jäderberg & Cie., das 2017 mit dem Deutschen Investitionspreis für das beste Alternative Investment ausgezeichnet wurde.“

Nun, die Jäderberg & Cie. GmbH aus Hamburg-Altona war an mehreren Sandelholz-Fonds beteiligt, die in Insolvenz gegangen sind. Bei einer Insolvenz der Beteiligungsgesellschaften waren Anlegerinnen gegenüber anderen Gläubigerinnen benachteiligt.

Betroffene Fonds JC Indian Sandalwood 5 Nachrangdarlehen, Sandalwood Invest 10, Sandalwood 2, Sandalwood Album 9, Sandalwood Invest 11.

Die Jäderberg & Cie. GmbH, die Geld für Investitionen in die Aufforstung von indischem Sandelholz in Australien einsammelte, war im letzten veröffentlichten Jahresabschluss für das Jahr 2018 wie schon in den Jahren zuvor mit rund einer halben Million Euro bilanziell überschuldet und verweigerte seit 2023 immer wieder die Vermögensauskunft, zuletzt im Oktober 2024.

Der dazugehörige geschlossenen Fonds JC Indian Sandalwood 2 GmbH & Co. KG hat nicht mal mehr Geld für ein Insolvenzverfahren. Der Antrag wurde vom Amtsgericht Hamburg am 4. Februar 2025 mangels Masse abgewiesen (Az. 67c IN 231/24).

Und die partiarischen Nachrangdarlehensgeber für den geschlossenen Fonds JC Indian Sandalwood 5 GmbH & Co. KG der Jäderberg & Cie. GmbH bekommen seit Juni 2020 keine Auszahlungen mehr, wie die Anlegeranwaltskanzlei AKH-H Rechtsanwälte aus Esslingen bei Stuttgart informiert.

(Autor Dr. Daniel Brandtner)