Zinserhöhung wegen Rekordinflation – Sparer bekommen wieder Zinsen

Zinserhöhung – die Europäische Zentralbank EZB musste reagieren. Die täglich neuen Rekorde der Inflation im Euroraum haben EZB-Präsidentin Christine Lagarde zum Handeln gezwungen, jetzt folgt ein gefährlicher Balanceakt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat jetzt zum erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum von null auf 0,50 Prozent erhöht. Deutet sich nun eine europäisch historische Wende?

Zinserhöhung wegen Rekordinflation - Sparer bekommen wieder Zinsen
Zinserhöhung wegen Rekordinflation – Sparer bekommen wieder Zinsen

Zinserhöhung und die Reaktion der Banken – Strafzinsen weg – Guthabenzinsen zurück

Die AS Unternehmensgruppe berichtete kürzlich über die bei vielen Banken verlangten „Negativzinsen„: Das Vergleichsportal Verivox hat in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden, dass mittlerweile 449 von ca. 1.300 ausgewerteten Kreditinstituten Negativzinsen von ihren Kunden für Einlagen auf Giro- oder Tagesgeldkonten verlangen. Oftmals bereits ab relativ geringen Einlagehöhen, den sogenannten Freibeträgen. Viele Institute gaben diese Belastung in den vergangenen Jahren an Privatkunden als sogenanntes Verwahrentgelt weiter. Jetzt die Wende, erstmals seit Juli 2011 erhöht die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum. Für die nächsten Sitzungen kündigte die EZB weitere Zinserhöhungen an.

Kommt der Schritt zur Zinswende zu spät?

Die EZB hatte einen Zinsschritt bereits angekündigt. Dieser viel nun größer aus: „Der EZB-Rat hielt es für angemessen, einen größeren ersten Schritt auf dem Weg zur Normalisierung der Leitzinsen zu tun, als er auf seiner letzten Sitzung angekündigt hatte“. Diese Entscheidung beruhe auf der aktualisierten Einschätzung der Inflationsrisiken durch den EZB-Rat. Eine rasche Anhebung der Zinsen könnte die hoch verschuldete Staaten in Südeuropa in Bedrängnis bringen.

EZB Anti-Krisen-Programm – Transmission Protection Instrument (TPI)

Die EZB schreibt dazu: „Das TPI wird das Instrumentarium des EZB-Rats ergänzen und kann aktiviert werden, um ungerechtfertigten, ungeordneten Marktdynamiken entgegenzuwirken, die eine ernsthafte Bedrohung für die Transmission der Geldpolitik im Euroraum darstellen. Der Umfang von Ankäufen im Rahmen des TPI hängt von der Schwere der Risiken für die geldpolitische Transmission ab. Die Ankäufe sind nicht von vornherein beschränkt“.

Alle Details des TPI sind noch nicht bekannt. „In der Praxis wird das TPI jedoch vermutlich darauf hinauslaufen, dass die EZB, wenn sie es als angemessen ansieht, Staatsanleihen von einzelnen Staaten (und zwar, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde bemerkte: in unbegrenzter Menge) aufkaufen und mit neu geschaffenen Euro bezahlen kann.“

EZB-Präsidentin Christine Lagarde: „Der Prozess der Normalisierung der Geldpolitik werde entschlossen und nachhaltig fortgesetzt werden“. Chefvolkswirt Dr. Thorsten Polleit: „Die Entscheidung zeigt also, dass es im EZB-Rat doch Vertreter gibt, die bestrebt sind, nun rasch ein Stabilitätssignal zu setzen. Sofern die EZB ernst mache und die Zinsen weiter anhebt werde das zwar helfen, den künftigen Inflationsdruck abzusenken, gleichzeitig sind jedoch auch starke Bremsspuren in der Produktion und Beschäftigung im Euroraum“.

Renault Bank reagiert und erhöht die Zinsen

Beim Festgeld gibt es jetzt schon bis zu 1,55 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Mit Stand 21. Juli 2022, bietet die Renault Bank Neukunden 0,45 Prozent per annum. Vertragspartner für das Konto ist die deutsche Niederlassung der RCI Banque S.A. (AH)

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